Audiomitschnitte

Sie finden auf dieser Seite Audio-Aufzeichnungen von Ringvorlesungen sowie zusätzliche Informationen, Thesenpapiere u.Ä.

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Prof. Dr. Sybille Krämer
Philosophie, Freie Universität Berlin
Schriftbildlichkeit. Grundlinien einen Diagrammatologie


„Die Schrift, als eine räumliche Anordnung von Zeichen, ist immer zweidimensional organisiert. ... die Schrift [ist] immer als ein Symbolsystem anzusehen, dessen Spezifik darin besteht, mit Raumstellen, mit Platzierungen, mit räumlichen Anordnungen arbeiten zu können.“

Zum Thesenpapier von Sybille Krämer

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Prof. Dr. Andrew James Johnston
Englische Philologie, Freie Universität Berlin
Die Schrift auf dem Trockenen: Beowulf und die Flut der Buchstaben


„Herkunft des Schwertes und historischer Kontext sind mit Schrift auf dem Griff eingraviert. Wir haben es also mit einem schrifttragenden Objekt zu tun. Dies ist insofern interessant, weil nirgendwo sonst in Beowulf Schrift auftaucht.“

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Prof. Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff
Neuere deutsche Literatur, Freie Universität Berlin
Ab/Schreiben. Handschrift zwischen Liebesdiskurs und Verwaltungslogik in der deutschen und englischen Literatur des 19. Jahrhunderts


„Und dieses Fehllesen [Eduards Fehllesen von Ottilies Abschrift in den Wahlverwandtschaften] kann als Symptom für die inneren Spannungen des kulturellen Verständnisses von handschriftlicher Textproduktion zwischen Liebesdiskurs und Verwaltungslogik gedeuted werden.“

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Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
Gaston Bachelard und die Hände des Albert Flocon


„Zwei Dinge waren es, die Bachelard an diesem Metier [des Kupferstechers] faszinierten: Erstens die Formen des Widerstands in der Konfrontation der Hand mit der Materie und zweitens die Hand als der materielle und zugleich wissende Agent eines Konstruktionsprozesses.“

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Prof. Dr. Dr. Yvonne Wübben
Neuere deutsche Literatur, Freie Universität Berlin
Verrückte Sprache. Psychiater entziffern den Wahnsinn


„[Der Objektivitätsanspruch, der verbunden ist mit der Handschriftenforschung, führt zu einer Umakzentuierung des Schriftbegriffs um 1900.] Schrift wird nicht mehr nach dem Modell der graphischen Fixierung von Rede gedacht, vielmehr ist die Handschrift der Effekt einer Körperbewegung. An die Stelle der willkürlichen Kulturtechnik als erlernbare Form graphisch artikulierten Zeichengebrauchs tritt die Praxis des Schreibens als Form psychomotorischer Aktivität.“

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Prof. Dr. Arne Klawitter
Deutsche Literatur und Medien, Waseda University Tokyo
Die ästhetische Resonanz unlesbarer Zeichen bei Xu Bing und Axel Malik


„Diesen transkulturellen Zeichenkonstrukten hat Xu Bing den Namen 'square word caligraphy' gegeben. Der Künstler bezieht sich dabei auf die äußerliche Erscheinung chinesischer Schriftzeichen um lateinische Buchstaben dieser Vorgaben folgend gleichsam kalligraphisch ausführen.... [Das] Arrangement jener Buchstaben, die er optisch dem Aussehen chinesischer Schriftzeichen angleicht nun mehr in quadratischer Form, sodass sie derartig kombiniert jeweils ein Wort ergeben, das in englischer oder gegebenenfalls in deutscher Sprache lesbar und verständlich ist.“

„Die völlig entbundene Schrift, d.h. eine Schrift ohne Code und Bedeutung, ist […] das Thema von Axel Malik. […] Die Zeichen [seiner] skriptutralen Matrix beschreiben nichts, das außerhalb ihrer eigenen Vibration und Impulsdichte existiert.“

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Prof. Dr. Peter Geimer
Kunstgeschichte, Freie Universität Berlin
"Von der Veränderung der Dinge durch das Wort"
Versuch über beschreibliche und unbeschreibliche Objekte


„Bilder sind stumm, sie sprechen nicht von sich aus und wir rücken ihnen mit unseren Interpretationen auf die Haut.“

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Prof. Dr. Georg Witte
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin
Braille à la russe. Vom Gefühl und Ungefühl der Schrift


„Schrift tut immer beides, lässt sich sehen und lässt etwas nicht sehen. […] Seit die Schrift zur Kodierung der Stimme geworden ist, heißt sie wahr zu nehmen, also Wahres ihr zu entnehmen, sie nicht mehr wahrzunehmen.“

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Prof. Dr. Jürgen Brokoff
Neuere Deutsche Literatur, Freie Universität Berlin
Schreibendes Lesen und lesendes Schreiben
(P.Szondi, R.Barthes)


„Alle drei Aspekte: Schreiben als prozesshafte Tätigkeit, Schreiben als Nichtausdruck und Sprache als Kraft, die dem Schreibenden widerfährt, auf all diese drei Aspekte wird zurückzukommen sein, und sie kennzeichnen, wie die intensiven Gespräche mit Axel Malik gezeigt haben, auch dessen künstlerische Tätigkeit.“

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Prof. Dr. Georg Bertram
Philosophie, Freie Universität Berlin
Eine Schrift "mit gekappter oder zugehängter Bedeutung" - Über Unlesbarkeit in der Kunst


„'Schriften sind Kinder ohne Vater'. […] [Es] gibt immer den Vater als Erzeuger der Worte, der in dieser Hinsicht nochmal nachlegen kann. […] Insofern sind die gesprochenen Worte […] nicht einfach allein unterwegs. Die Schriftzeichen, sagt Platon, sind allein unterwegs.“
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Zur Powerpoint-Präsentation der Vorlesung von Georg W. Bertram

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Prof. Dr. Andrea Polaschegg
Neuere deutsche Literatur, Humboldt-Universität zu Berlin
Enigmatische Ästhetik.
Zum künstlerischen Potential unlesbarer Schrift


„Die entscheidende Pointe von Maliks skripturaler Methode besteht meines Erachtens nun aber darin, dass seine unlesbaren Texte das Schriftsystem, in dem sie geschrieben sind, im Geschriebenwerden allererst hervorbringen. Wir haben es also mit etwas wie der Geburt des Schriftsystems aus der Praxis des Schreibens zu tun.“

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Prof. Dr. Cornelia Ortlieb
Neuere deutsche Literatur und Komparatistik, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Buchstabendinge.
Zur Materialität des Schreibens in der Moderne


„Indem man die Farbe oder die Größe oder die Form des Buchstabens wahrnimmt, muss man, um lesen zu können, zugleich diese materielle Seite der Schrift in eine ideale Schrift übersetzen, eben in Sinn und Bedeutung. Dennoch ist jedes Lesen und Schreiben zunächst ein körperlicher Akt, eine Bewegung, eine Geste.“

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Prof. Dr. Gernot Böhme
Philosophie, Technische Universität Darmstadt
Handschrift und leibliche Anwesenheit.
Für eine Kultur des Privaten


„Die Handschrift ist eine Manifestation der eigenen Innerlichkeit, also ein Ausdruck und lässt andererseits den anderen an dieser Innerlichkeit und Leiblichkeit partizipieren.“

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